Wie wurde der Grundstein für das Ambulatorium gelegt?
Dir. Robert Holovsky: Die tatsächliche Gründerin ist meine Tochter, Katharina, die schwer behindert auf die Welt gekommen ist. Da ist man als Eltern natürlich ziemlich geschockt und versucht, an Informationen zu kommen und sich mit anderen Eltern, die gleich oder ähnlich betroffen sind, zusammenzufinden. Nachdem das anderweitig
schwer möglich war, habe ich mich dann entschlossen, 1990 den Elternverein Sonnenschein zu gründen. Auch auf Wunsch und mit der Hilfe von Prim. Dr. Rainer Schilling, damaliger Leiter der Kinderabteilung im Krankenhaus St. Pölten, haben wir einen Trägerverein für die Gründung und Betreibung des Ambulatoriums geschaffen. Eine große Stütze – weil er sehr viele wichtige Leute in St. Pölten gekannt hat – und Gründungsobmann war HR OMR Dr.
Franz Todter; auf dessen Betreiben hin haben wir dann relativ schnell einen Vertrag mit der Gebietskrankenkasse bekommen, und das war dann der Schlüssel für alle weiteren Verträge mit den anderen Sozialversicherungsträgern
und auch für einen Subventionsvertrag vom Land. Im Oktober 1994 haben wir dann ein Haus in der Birkengasse
in St. Pölten angemietet und ich habe mich nach langen Überlegungen als Geschäftsführer in das völlig nackte und leere Haus gesetzt. Eine Story vergesse ich in meinem Leben nicht, da sieht man auch, wie rasch alles ins Rollen gekommen ist: Ich war ja als Böheimkirchner ein No-Name in St. Pölten; und obwohl ich alleine war, wollte ich
trotzdem eine Müllabfuhr haben. Ohne Hausnummer und mit noch nicht bestehender Firma war das durchaus schwierig… Ein Jahr darauf habe ich wieder am Wirtschaftshof angerufen, weil ich einen Abfuhr-Terminplan wollte. Als ich gefragt habe, ob ich ihn mir holen soll, sagte die Dame am Telefon: „Nein, den bringe ich Ihnen nächste
Woche vorbei, ich bin eh mit meinem Kind bei euch in Therapie.“ (lacht) So hat sich dann alles verändert!